Projekt im Rahmen der Radverkehrskampagne "Nürnberg steigt auf"
Mobile Radständer für Veranstaltungen

Projektidee
In der Vergangenheit gab es an Veranstaltungsstätten oft einen erheblichen Mangel an Fahrradabstellmöglichkeiten, z.B. bei den Großveranstaltungen "Bardentreffen" und "Südstadtfest", aber auch bei vielen kleineren Veranstaltungen. An einigen Orten von Veranstaltungen, die nur einmal jährlich stattfinden, besteht nur in dieser Zeit ein Abstellbedarf.
In Zusammenarbeit mit der gemeinnützigen Beschäftigungsgesellschaft "NorisArbeit gGmH" (NOA) hat die Stadt Nürnberg ein eigenes Modell mobiler Radständer entwickelt, das das Abstellen von Fahrrädern bei Veranstaltungen ordnet und für eine bessere Freihaltung von Gehwegen und Rettungswegen sorgt. Den Besucherinnen und Besuchern von Veranstaltungen wird somit eine diebstahl- und kippsichere Abstellmöglichkeit geboten. Die Besonderheit an diesen mobilen Radständern liegt darin, dass sie einfach und schnell auf -bzw. abgebaut und zudem platzsparend gelagert und transportiert werden können. Das Bereitstellen dieser Radständer ist ein wichtiger Baustein der Radverkehrskampagne "Nürnberg steigt auf".
Projektziele
Ziel des Projekts war und ist es, für Veranstaltungsbesucherinnen und -besucher ein allgemein fahrradfreundliches Klima zu schaffen und zu signalisieren, dass Fahrradfahrer auch hier willkommen sind. Je mehr Menschen in Nürnberg und seinem Umland aufs Rad steigen, desto mehr werden die Straßen vom Verkehr entlastet – auch im Umfeld des jeweiligen Veranstaltungsorts. An dieses Ziel gebunden war die Entwicklung eines eigenen Radständersystems eine kostengünstige Anfertigung durch Einbeziehung der Metallwerkstatt der gemeinnützigen Beschäftigungsgesellschaft sowie eine robuste und wartungsarme Konstruktion, die auch ohne Verankerung mit dem Untergrund sehr stabil stehen kann. Des Weiteren soll auch gleichzeitig für die Radverkehrskampagne "Nürnberg steigt auf" geworben werden.
Projektdurchführung
Ob Südstadtfest, Bardentreffen oder mobiles Kino – dass immer mehr Veranstaltungsbesucher mit dem Fahrrad kommen, freut insbesondere Anwohnerinnen und Anwohner rund um die Veranstaltungsorte, die vom Kfz-Verkehr entlastet werden. Seit 2011 gibt es in Nürnberg eine Lösung. Gemeinsam mit der Noris-Arbeit gGmbH hat die Stadt Nürnberg im Rahmen der Radverkehrskampagne "Nürnberg steigt auf" einen robusten Radständertyp entwickelt. Die Module, die aus jeweils drei Anlehnbügeln bestehen und Platz für je sechs Fahrräder bieten, lassen sich einfach aufstellen sowie für den Transport und die Lagerung platzsparend zusammenklappen. Die Module sind einzeln verwendbar und können aber auch zu einer Reihenanlage beliebiger Länge zusammengefügt werden. Somit können in kurzer Zeit Kapazitäten für bis zu 300 Räder zur Verfügung gestellt werden.
Zusätzlich wurden Schilder "Reserviert für Aufsteiger" angefertigt, die in die Radständer eingehängt werden und somit für die Kampagne werben. Erster Einsatz der Radständer erfolgte beim Nationalen Radverkehrskongress im Mai 2011. Seitdem gibt es regelmäßige Buchungen für Veranstaltungen in Nürnberg, z.B. Fahrradfilmfestival, Südstadtfest, Sommerkiosk, Bardentreffen, Sommernachtskino, Public Viewing bei Fußballwelt- und Europameisterschaften. Weitere Einsätze als Interimsnutzung an Stelle von festen Radständern, z.B. zur Erprobung des Bedarfs an bestimmten Örtlichkeiten, als Ersatz für Radständer im Rahmen von Baustellen usw., werden ebenfalls genutzt. Den Transport, Auf-und Abbau der Radständer führt die NOA kommunal durch. Die Projektidee wurde von den für Veranstaltungsverkehre zuständigen Dienststellen unterstützt und auch von der Polizei begrüßt.
Finanzierung
Der Bau der Radständer wurde über die Haushaltsmittel der Kampagne "Nürnberg steigt auf" finanziert. Die Kosten für den Transport, Auf- und Abbau der Radständer, welches durch die NOA ausgeführt wird, müssen die Veranstalter selbst übernehmen. Darüber hinaus wird für die Radständer keine Miete verlangt, wenn diese auf öffentlichen Flächen in Nürnberg eingesetzt werden. Laufende Kosten für die Lagerraummiete sowie für Werbung übernimmt das Verkehrsplanungsamt.
Fazit
Die mobilen Fahrradständer sind ein großer Erfolg. Das Ziel, Fahrradparken zu ordnen und anstatt des Autos mit dem Fahrrad zu Veranstaltungen unterwegs zu sein, wurde erreicht. Dank des schnellen und kostengünstigen Auf- und Abbaus sowie des geringen Transportvolumens durch platzsparendes Zusammenklappen der Konstruktion kommen die Fahrradständer gerade bei Großveranstaltungen häufig zum Einsatz. Die Radständer werden besonders im Sommerhalbjahr gut gebucht und jährlich kommen neue Veranstaltungen hinzu. Sehr bewährt hat sich besonders im Winterhalbjahr die Möglichkeit, die Radständer sehr schnell dort aufzustellen, wo ein aktueller Bedarf entsteht und fest zu montierende Radständer nicht so kurzfristig eingebaut werden können (z.B. Neueröffnung Stadtbibliothek, Unterkunft für Flüchtlinge usw.).
Weniger problematisch als befürchtet ist das Thema "Was tun, wenn Räder zum Abbautermin nicht abgeholt werden?". Es werden frühzeitig an den Radständern Schilder mit dem Abbaudatum an den Radständern montiert, bei kurzen Veranstaltungen bereits bei Aufstellung der Radständer. Daher kommt es sehr selten vor, dass zum geplanten Abbau der Radständer noch Räder befestigt sind. Im Notfall bleiben einzelne Module nochmal drei Tage stehen und die Räder bekommen eine Banderole mit einer Entfernungsaufforderung. Spätestens nach drei Tagen sind dann in der Regel alle Räder entfernt. Nicht abgeholte Räder werden von der NOA gesichert und ins Fundbüro gebracht – das Fundbüro wird von der NOA selbst betrieben.
Der aktuelle Bestand der mobilen Radständer liegt bei 52 Modulen für rund 300 Fahrräder (drei Anlehnbügel pro Modul geben Kapazität für je sechs Fahrräder). Aufgrund des hohen Nutzungsgrades gibt es aktuell Überlegungen, weitere Module anfertigen zu lassen.
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